Das Bier hat einfach Kultstatus beim Festival. Doch immer öfters entscheiden sich die Besucher auch für Cocktails und andere Leckereien. Wird dem Bier bald etwa der Hahn abgedreht? Ganz so dramatisch ist es nicht – aber auf deutschen Festivals zeichnet sich seit einigen Jahren ein klarer Trend ab: Genuss und Vielfalt gewinnen an Bedeutung. Und das verändert nicht nur, was im Becher landet, sondern auch, wie wir das Festival insgesamt erleben.
Neue kulinarische Vielfalt auf Festivals
Lange war das typische Festivalmenü schnell erklärt: Bier, Bratwurst, Pommes. Funktioniert immer. Doch neue Generationen von Festivalgängern wollen mehr – und das nicht nur musikalisch. Heute stehen Thai-Currys, vegane Burger, Cold Brew Coffee und Mojito-Slushies neben der guten alten Bierbude. Was früher Undenkbar war, ist heute Standard. Der Wandel der Festivalkultur spiegelt sich in der Vielfalt und Qualität des Festivalangebots wider.
Streetfood und nachhaltige Konzepte
„Festival Essen“ ist längst nicht mehr gleichbedeutend mit fettig und billig. Viele Veranstalter setzen inzwischen auf ausgewählte Foodtrucks, regionale Anbieter oder sogar nachhaltige Konzepte. Das Streetfood Festival-Prinzip hat Einzug gehalten. Und es geht nicht nur ums Sattwerden – es geht um Erlebnis. Ob Bio-Falafel oder koreanisches BBQ: Essen wird zum Teil des Festival-Feelings.
Neue Getränketrends auf Festivals
Nicht nur das Essen hat sich gewandelt – auch die Festival Getränke haben eine neue Bühne bekommen. Neben klassischen Bieren etablieren sich Cocktailbars, Limonaden-Stände und sogar kleine Winzerzelte. Parookaville etwa punktet mit stylischen Open-Air-Bars, auf dem Melt bekommst du handgemixte Drinks. Das Wacken bleibt beim Bier, aber selbst dort gibt’s inzwischen eine Craft-Beer-Ecke. Ein zentraler Aspekt im Wandel der Festivalkultur ist die steigende Nachfrage nach hochwertigen Getränken.
Bewusster Konsum und steigende Ansprüche
Der Wandel ist kein Zufall. Mit steigenden Ticketpreisen und wachsenden Ansprüchen an Komfort suchen viele Besucher:innen mehr als nur laute Musik. Sie wollen Atmosphäre, Ästhetik und Auswahl. Der Konsum wird bewusster, individueller – und das Festival wird zur Erlebniswelt, nicht nur zur Partyfläche.
Dosenbier bleibt, bekommt aber Konkurrenz
Keine Sorge: Das Dosenbier stirbt nicht aus. Es bleibt fester Bestandteil der Campkultur, der langen Nächte und des Ankommens. Aber es bekommt Konkurrenz – und das ist auch gut so. Denn Vielfalt bedeutet Freiheit. Und Freiheit ist das, was ein gutes Festival ausmacht. Der Wandel der Festivalkultur zeigt sich nicht nur im Musikprogramm, sondern auch in kulinarischen Angeboten.