Viele kennen es. Das Line-Up steht und dann sind dort Interpreten, bei denen man denkt: Wie passt das jetzt ins Konzept? Fremde Genres auf Festivals? Ist so etwas gut, oder sollten sich die Veranstalter einfach das Geld sparen?
Fremde Genres im Festival-Line-Up – was sagen die Fans?
Fremde Genres auf Festivals polarisieren. Gerade eingefleischte Fans kommen oft gezielt zu einem Festival, weil sie eine bestimmte Musikrichtung und Atmosphäre erwarten.
Taucht im Line-Up plötzlich ein Act auf, der musikalisch nicht ins übliche Konzept passt, sorgt das schnell für Irritation: „Was machen die denn hier?“ oder „Da geh ich lieber was essen.“ Viele Besucher sind dann enttäuscht oder sogar verärgert, da der Programm-Mix nicht mehr stimmig wirkt.
Genre-Mix auf Festivals: eine willkommene Abwechslung?
Natürlich kann es auch spannend sein, auf einem Festival neue Klänge zu entdecken. Ein gezielt eingesetzter Genre-Bruch bringt Abwechslung ins Programm und kann die musikalische Vielfalt erweitern.
Für einige Besucher ist das eine Bereicherung: Mal etwas anderes hören, neue Musikrichtungen kennenlernen, den Horizont erweitern. So entsteht die besondere Festival-Atmosphäre, bei der man überraschende Erlebnisse mit nach Hause nimmt.
Manche Festivals nutzen den Mix auch als Konzept. Klug macht es das Open R Festival. Drei Tage, drei Genres.
Wann fremde Genres auf Festivals eher scheitern
In der Realität scheitert der Genre-Mix jedoch oft. Meistens ist der Bruch zu stark, der Kontext passt nicht. Wenn bei einem reinen Techno-Open-Air plötzlich ein Deutschrap-Act oder eine Rockband spielt, sinkt die Stimmung merklich.
Das Publikum erwartet eine klare Linie im musikalischen Konzept – wird diese zu sehr verlassen, bleiben die Fans weg oder wenden sich genervt ab.
Fremde Genres – mit Bedacht einsetzen
Fremde Genres auf Festivals sind ein zweischneidiges Schwert. Richtig eingebunden und gut kommuniziert, können sie für Abwechslung sorgen. Planlos eingesetzt oder rein aus wirtschaftlichen Gründen gebucht, schaden sie eher der Festival-Atmosphäre.
Veranstalter sollten daher genau überlegen, ob und wie fremde Genres ins eigene Festival-Konzept passen – und ob die eigene Zielgruppe wirklich dafür offen ist.